Prinzipen der Praxis mit Qi - Zhi-Gong

Zhineng Qi-Gong
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Es ist möglich, die Übungen von Zhineng Qi-Gong komplett mechanisch auszuführen. Die Wirkung ist in diesem Fall die Wirkung einer Gymnastik. Wir verbessern unsere Beweglichkeit und stärken natürlich auch unseren physischen Körper.
Zhineng Qi-Gong ist jedoch mehr als Gymnastik. Es ist eine Möglichkeit, uns auf allen Ebenen unseres Darseins gesund zu erhalten und unsere Gesundheit deutlich zu verbessern.
Wenn wir die nachfolgenden Prinzipien in unser Leben und unsere tägliche Praxis einbauen und zur Grundlage unseres Denkens und Handelns machen, erhöhen wir nachhaltig unseren Übungserfolg und die Qualität unseres Lebens:
  • Das Prinzip der Entspannung
Je entspannter wir sind, desto besser fließt das Qi durch unseren Körper und entfaltet seine Wirkung.
  • Das Prinzip der Regelmäßigkeit und Disziplin
Es ist wie mit allem anderen in unserem Leben. Bei allem, was wir nur selten tun, wird uns die Meisterschaft versagt bleiben. Ebenfalls wird uns der Erfolg versagt, wenn wir bei der ersten Schwierigkeit aufgeben.
  • Das Prinzip der Gelassenheit
Dinge geschehen, wenn die Zeit dafür reif ist. Gelassenheit im Geist führt zur Entspannung auch auf der körperlichen Ebene und damit ...
  • Das Prinzip der Absichtslosigkeit
Wenn wir uns zu sehr auf ein Ziel versteifen und es zu sehr erreichen wollen, erfahren wir meist das Gegenteil. Wie das Wort "versteifen" bereits ausdrückt, werden wir starr, unflexibel. Wir verkrampfen und hindern damit das Qi zu fließen.
  • Das Prinzip der Achtsamkeit
Achtsamkeit bringt uns automatisch ins "hier und jetzt". Wir sind mit allen Sinnen dabei. Wir regestieren, was wir tun. Wir sind uns im klaren über unser Handeln und die möglichen Alternativen und die Konsequenzen. Und so entsteht aus Achtsamkeit eine geistige und schließlich eine körperliche Ruhe.
  • Das Prinzip der Einfachheit
"Mache alles so einfach wie möglich - aber nicht einfacher." (Albert Einstein). Ein Erfolg und unsere Gesundheit hängen nicht an komplexen und schwer zu erlernenden Übungen, sondern am wie! Und dieses "wie" können wir auch mit einfachen Übungen erlernen und praktizieren.
  • Das Prinzip der Langsamkeit und des Fließens
"Willst du schnell ans Ziel kommen, geh' langsam." spricht der Volksmund. So wünschenswert und wichtig Geschwindigkeit ist, so hindert sie uns oft daran, wahrzunehmen, was ist, was unsere Bedürfnisse sind, was gerade passiert. Wenn wir jedoch langsam aber dafür stetig "unterwegs" sind, erreichen wir das Ziel schnell. Wir erfahren in jedem Moment, was ist, wir können auf Veränderungen reagieren und erleben, was gerade passiert.
  • Das Prinzip der Einheit
Wir haben gelernt, dass alles im Leben getrennt ist. Wir nehmen uns als getrennt von dieser Welt wahr. Doch kann inzwischen auch die Wissenschaft bestätigen, dass alles im Universum mit allem anderen Verbunden ist - auch wenn diese Mechanismen noch nicht ganz klar sind. Wenn wir uns als Einheit sehen und erleben, spüren wir diese Verbindung. Daraus erwachen innerer Reichtum, Klarheit, Weisheit und vieles mehr.
  • Das Prinzip der Selbstbewußtheit
Sich selbst bewusst zu sein bedeutet viel mehr als nur über den logischen Verstand eine Ahnung zu haben, dass man existiert. In diesem Bewusstsein erfahren wir uns als Einheit, wir sind uns des körperlichen, des seelischen, des geistigen und des spirituellen bewusst und erleben es gleichzeitig.
  • Das Prinzip der Präsenz
"Wenn ich gehe, gehe ich." In diesem Satz steckt die Aussage, dass wir, wenn wir präsent sind, uns genau da spüren, wo wir sind. Wenn wir gehen sind wir nicht schon am Ziel oder noch beim Aufbruch, weder im Gestern noch im Morgen. Wenn ich präsent bin, verweile ich im gegenwärtigen Augenblick - mit allen meinen Sinnen.
  • Das Prinzip der Ruhe und Stille
Viele erleben ihre Umgebung bereits als so etwas wie akustische Umweltverschmutzung. Irgend wo ist immer eine Geräuschkulisse. Doch so wie aus der Ruhe die Kraft kommt, entspringen der Stille die neuen Gedanken, Ideen und Entwicklungen. In der Hektik des Alltag dreht sich alles immer wieder um das Selbe. Neues hat weder Zeit noch Raum sich zu entfalten. Wenn wir jedoch zur Ruhe kommen und in die Stille erleben wir die Welt neu, mit anderen Augen und bereiten den Boden für Entwicklung.
  • Das Prinzip des Lernens
Wenn wir aufhören zu lernen, hören wir auf zu leben. Die Erstarrung beginnt im Kopf (es fehlen neue Gedanken) und setzt sich langsam in den Körper fort. Die (westliche) Wissenschaft sieht inzwischen eine der Ursachen von Erkrankungen wie Alzheimer in dieser Form (geistiger) Erstarrung. Ohne neue Gedanken fehlen neue neuronale Verbindungen, es werden die immer gleichen biochemischen Stoffe in den Körper gegeben, welche die immergleichen Reaktionen auslösen. Und irgend wann beginnen die Bautrupps des Hirns, das "Baumaterial" weg zu räumen - zuerst die Lager und dann das bereits "verbaute" Material (das ist dann der Moment, wo wir die "Erkrankung" bemerken). Durch das Lernen enstehen (bis zum letzten Atemzug) neue Verbindungen, es werden neue biochemische Stoffe ausgeschüttet, die zu neuen Reaktionen im Körper führen und damit zu einer allumfassenden Erneuerung.

© Detlef Lange
Stand: 24.03.2021
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